Ein strahlend schöner Tag, aber heiß… am 9. August kamen die Gewinner der 6 Bodenanalysen nach Albrecht/Kinsey zusammen, um mit Humus-Bewegung-Expertin Manon Puelacher und BioAustria-Vertreterin Maria Radziwon die Ergebnisse auf ihren Grünflächen durchzugehen.

Die Bandbreite der Bewirtschaftung der 6 Höfe in Winklern, Mörtschach und Großkirchheim erstreckt sich von Milchkühen, Mutter-Kuh-Haltung, Schafen bis hin zur reinen Heuproduktion , von konventionell bis Bio. Die Höfe befinden sich zwischen 865 Höhenmetern und 1500 Höhenmetern.

Maria Radziwon sprach über die zu erwartenden veränderten Rahmenbedingungen in der neuen GAP-Periode, die die kleinteilige Landwirtschaft nicht im Blick zu haben scheint.  Mehr denn ja ist ein Vision für die langfristige Entwicklung des eigenen Hofs wichtig.  Bio möge derzeit durch seine Bürokratie und Kontrollen und den geringen Preisunterschied nicht attraktiv sein, kann aber langfristig in einer Welt voll intensivierenden Konkurrenz zu einem Leitprodukt werden.

Ob konventionell oder BIO: Voraussetzung für Ertragssicherheit und Qualitätserzeugung von Lebens- und Futtermitteln ist ein mit Nährstoffen ausgeglichen versorgter Boden. Die Bodenanalysen von Albrecht/Kinsey untersuchen den Boden auf die Verfügbarkeit der Bodennährstoffe, die die Bodenfruchtbarkeit und die Bodenstruktur beeinflussen.  Je höher die sogenannte Kationen-Austauschkapazität ist, desto höher die Nährstoff-Speicherkapazität des Bodens.  Das Verhältnis der wichtigsten Nähstoffe kann je nach Bodenart variieren.

Auf Grund dieser Analysen können spezifische  Düngeempfehlungen  gegeben werden. Manon Puelacher erklärte auf jeder Fläche die Analyse und gab Vorschläge für eine Verbesserung des Bodens. Anhand einer Spatenprobe wurde auch auf jeder Fläche die Bodenstruktur untersucht. Des Weiteren konnte man so Parameter wie Durchwurzelungstiefe, mit Salzsäure (10%ig) den pflanzenverfügbaren Kalkanteil und mögliche Verdichtungen erfassen. Mittels eines Wasserversickerungstest wurde die Wasseraufnahmefähigkeit veranschaulicht.

Allgemein gesagt: die Böden des Mölltals haben einen tiefen pH-Wert: Sie vermissen den Kalk, der im geologischen „Tauernfenster“ sehr selten vorkommt.  Dadurch ist auch auf einigen Flächen das Calcium/Magnesium-Verhältnis aus der Waage geraten. Eine  Fläche hat einen so geringen pH-Wert, dass dadurch wichtige Nährstoffe für die Pflanzen aktuell nicht verfügbar sind. Mehrheitlich wurde das Kalken empfohlen. Eine andere Fläche wiederum hat einen Selenmangel – in Kärnten auf Grund des Gesteins sehr häufig. Daher wird mangelndes Selen in der Regel über Futtermittel kompensiert. Es wurde auch über Themen wie Bodenauflockerung und Gülle versus Mist gesprochen.

Manche Flächen könnten auch wieder für den menschlichen Lebensmittelanbau verwendet werden – Blaubeeren wachsen besonders gut auf sauren Böden.

Für weitere Fragen:

Humus Bewegung / Manon Puelacher   manon-puelacher@humusbewegung.at

BIO Austria / Maria Radziwon  maria.radziwon@gmail.com

KLAR! Klimafitte Berg-Landwirtschaft / Melitta Fitzer  office@gut-aichenegg.com

Fotos: Melitta Fitzer